Er ist ein Schmuckstein für Individualisten, kommt beinahe überall auf der Welt vor und beeindruckt im Zusammenspiel mit anderen Edelsteinen, der Rutil. Mit der chemischen Formel TiO2 gehört dieses titanhaltige Mineral zu Klasse der Oxide und Hydroxide.
Aussehen
Von seiner roten Farbe hat er den Namen (lat. rutilus = rot
, rötlich), wobei seltener auch bläuliche, gelbe und violette Varietäten auftreten können. Sein tetragonales Kristallsystem läßt ihn als Einzelkristal oder auf Stufen in prismatischen Formen oder Verzwilligungen erscheinen. Mit einer Mohshärte von 6 – 6,5 ist er so hart wie Glas. Er fasziniert mit seinem Diamantglanz, kann transparent oder undurchsichtig sein und hat einen Brechungsindex wie ein Diamant.
Vielfach ist der Rutil in anderen Mineralien und Edelsteinen eingeschlossen. Gerade im alpinen Raum sind Bergkristalle mit Rutilnadeln typisch. Als Einschluss ist er für bestimmte optische Effekte verantwortlich. Er sorgt für den Asterismus beim Sternsafir oder für den Katzenaugen-Effekt.
Verwendung als Schmuckstein
Als einzelner Schmuckstein kommt er weniger in Frage. Interessant wird er für Goldschmiede und Schleifer von Edelstein-Objekten durch seine nadeligen Einschlüsse. Eine schöne Rutil-Inklusion macht aus einem einfachen Bergkristall ein faszinierendes Objekt von graziler und bizarrer Schönheit. Das gleiche gilt für Sternsafire oder Sternrubine
, denen kreuzförmige Rutil-Einlagerungen jenen sternförmigen Schimmer verleihen, der Edelstein-Liebhaber so fasziniert. Gerade im Unikatschmuck-Bereich sind Edelsteinkombinationen mit dem Rutil sehr beliebt.
Verwendung in der Technik
Die Technik nutzt die hohe Lichtbrechung des Minerals für Pigmentierungen und als Katalysatormaterial für das Lichtbogenschweißen. Die Halbleitereigenschaften des Minerals macht den Rutil für die Solar-Industrie interessant.
Vorkommen
Rutil kommt praktisch überall auf der Welt vor. 3800 Fundstellen konnten bis 2011 nachgewiesen werden.
Bedeutende Funde stammen aus den USA. In der Graves Mountain Mine in Georgia fanden Strahler Rutil-Kristalle von bis zu 15 cm Länge. Interessante Funde stammen auch aus Brasilien und der Schweiz. In der Cavradi-Schlucht in Graubünden fanden Schweizer Strahler interessante Verwachsungen von Hämatit und Rutil. Auch im Binntal im Wallis traten Rutil-Kristalle zu Tage.
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