Sein Charakter steckt in seinem Namen. „Barys“ auf Griechisch heißt „schwer“. Als Schwerspat kennen ihn viele Mineralienfreunde. Sein mineralogischer Name ist Baryt. Was es mit diesem Stein auf sich hat, für was man ihn verwendet und wo man ihn findet, lesen Sie hier.
Begehrte Exemplare sind farblos und durchsichtig weiß. Aber der Baryt mit seinem orthorombischen Kristallsystem kommt auch in anderen Farben vor. Speziell die Varietäten aus dem Erzgebirge haben oft eine bräunliche, an den Bernstein erinnernde Farbe. Kenner lieben prismatische, tafelige Ausbildungen. Große Stufen kennzeichnen komplexe Mineral-Aggregate. Er gehört zur Klasse der Sulfate und ist 4mal schwerer als Wasser. Eine Literflasche aus Baryt wöge demnach 4 Kilogramm. Wer einen Baryt sein Eigen nennt , weiß, welche Kraft notwendig ist, eine große Baryt-Stufe zu heben. Eine Besonderheit ist seine Phosporeszenz, d.h. unter UV-Licht beginnt der Stein zu leuchten.
Mit einer Mohs-Härte von 3 – 3,5 ist das Mineral eher weich. Für die Schmuck-Industrie kommt er aus diesem Grunde nicht in Frage.
Der Baryt entstand hydrothermal, als sich heiße Mineralienlösungen durch Abkühlen auskristallisierten. In seiner Nachbarschaft findet sich oft der Calcit, der Dolomit oder der Fluorit. Gerade Ganglagerstätten können ganze Tonnen von Baryt beherbergen, meistens eng verwoben mit anderen Mineralien.
Bedeutende Fundstätten weltweit sind Großbritannien
, Sardinien, Rumänien, Tschechien, die Slowakei und South Dakota in den USA. In Deutschland finden sich Baryt-Fundstellen im Erzgebirge, im Thüringer Wald und im Schwarzwald. In der Schweiz fanden Strahler Baryt-Stufen im Säntis und im Kanton Obwalden.
Bedeutend ist sein Nutzen in der Industrie. In der Bohrtechnik leistet er gute Dienste
, wenn es darum geht, Bohrlöcher zu stabilisieren. Baryt im Beton ist wichtig im Strahlenschutz. Barytbeton hält nachweislich radioaktive Strahlung ab und wird daher bevorzugt in Röntgeninstituten eingesetzt. Als Kontrastmittel bei medizinischen Untersuchungen wird ebenso verwendet, wie als Pigment-Stoff für Fotopapier. So wenig er von Schmuck-Designern beachtet wird, weil er einfach zu weich ist, so sehr lieben Mineralien-Ästheten schöne Einzelkristalle, die achteckig geschliffen sind.
Bildquelle: Wikipedia
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